Das Buch: Stefan Beuse: Alles was du siehst. Roman. Digitaledition. CulturBooks, Juni 2020. Circa 176 Seiten. 6,99 Euro. ISBN 978-3-95988-170-8

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Das Buch
Ein Ghostwriter und Biograf reist in ein US-Amerikanisches Universitätsstädtchen, um die Geschichte eines Mannes aufzuschreiben, von dem er bislang kaum mehr kennt als ein verschwommenes Foto. Sein vermeintlicher Auftraggeber entzieht sich ihm, doch die Menschen in dem Haus, in dem er untergebracht ist, behandeln ihn als einen der Ihren. Sie verhalten sich ebenso rätselhaft wie Ned, ein junger Mann, der heimlich ein Mädchen beobachtet, zu dem er sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt. Er kündigt seinen Job und widmet seine Tage fortan nur noch der Erforschung ihres Lebens. Bis er entdeckt wird und in Gefahr gerät.

Die Zwillinge Aaron und Lia Singer, von ihrer Mutter vernachlässigt und von ihrem Vater missbraucht, flüchten in eine Welt der Geschichten und Bilder. Eines Tages fliehen sie tatsächlich: in die Wälder, zu einer Hütte an einem See, wo sie allein mit sich sind. Doch bald wird auch die Natur zur Bedrohung.

Was sich in Stefan Beuses außerordentlich spannend und suggestiv geschriebenem neuen Roman „Alles was du siehst“ zunächst wie drei ganz verschiedene Erzählungen liest, wird zunehmend und immer raffinierter zu einer großen Geschichte über das Wesen der Identität und die geheimnisvollen Kräfte, die Menschen zueinanderfinden lassen. Mehr und mehr ergänzen sich die Teile zu einer einzigen Biografie. Aber wessen?

Mit seiner klaren, souverän gehandhabten Sprache, seinen poetischen Bildern und den atemberaubenden Szenenwechseln entwickelt dieser glänzende Roman einen geradezu magischen Zauber.

Der Autor
Stefan Beuse, 1967 in Münster geboren, lebt in Hamburg. Neben Erzählungen und Drehbüchern, einer »Gebrauchsanweisung für Hamburg“ und dem Buch zum Film »Lautlos« veröffentlichte er die Romane »Kometen« (2000), »Die Nacht der Könige« (2002), »Meeres Stille« (2004), »Alles was du siehst« (2009) und »Das Buch der Wunder« (2017). Zuletzt erschienen zusammen mit Sophie Greve die philosophischen Abenteuer »Die Ziege auf dem Mond« (2018) und »Der Pinguin sucht das Glück« (2019). Stefan Beuse gewann zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt 1999 und den Hamburger Förderpreis für Literatur (1998 und 2006). Im Frühjahr 2005 war er Writer in Residence an der Cornell University in Ithaca, New York.