Das Buch: Rui Zink: Die Installation der Angst. Novelle. Übersetzt von Michael Kegler. Digitale Lizenz. CulturBooks, Maxi 2016. 120 Seiten. 12,99 Euro. ISBN 978-3-95988-039-8
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Über das Buch
Zwei Männer klingeln bei einer alleinstehenden Frau. Sie sind gekommen, um in ihrer Wohnung die Angst zu installieren. Wortreich erklären die beiden die Notwen­digkeit der Angst, ihre Funktion bei der Kontrolle der Bevölkerung. Die beiden sehr unterschiedlichen Installateure erläutern verschiedene Arten von Angst, etwa die Angst vor Terrorismus, Flüchtlingen, die ins Land strömen, vor Krankheit oder vor sexuellen Übergriffen. Angst, so betonen sie, braucht die Kooperation der Menschen – je besser die Frau sich für die Angst öffne, desto schneller würden sie sie wieder in Ruhe lassen.

Die Männer ahnen jedoch nichts von der tatsächlichen Angst der Frau, nämlich dass die Beamten ihr im Bade­zimmer verstecktes Kind finden könnten. Als es schließlich doch zur Entdeckung kommt, verändert sich das Machtgefüge zwischen der passiven Frau und den aktiven Installateuren der Angst, die schließlich in einer überraschenden Wendung ihr eigenes Produkt zu spüren bekommen.

Warum es uns gefällt
Die Novelle zitiert aus unterschiedlichen Zeiten und Zusammenhängen stammende Texte, Sprichwörter, Zeitungsartikel, Klischees und vieles mehr. Sie ist als Kammerspiel gestaltet, als Sprechstück der Gewalt und Bedrohung, und sie zeigt, dass die Angst in den Worten wohnt: Ein Angstszenario, das den Leser mit sich reißt.

Lizenz: Weidle Verlag

Über den Autor
Rui Zink gelang schon mit seinem ersten Roman, »Hotel ­Lusitano« (1986), ein Kultbuch. Seine Novelle »Die Installation der Angst« (A Instalação do Medo) erschien in Portugal 2012. Zink, 1961 in Lissabon geboren, unterrichtete an der Universität von Michigan/USA, lehrt heute Portugiesische Literatur an der Universidade Nova de Lisboa und schreibt regelmäßig für die großen Lissabonner Tageszeitungen. Er veröffentlichte zahlreiche belletristische Werke, darunter eine Graphic Novel, und im Jahr 2001 den ersten portugiesischen Internetroman »Os Surfistas« (Afghanistan). Im Jahr 2004 erhielt er den Prémio PEN für seinen Roman Dádiva Divina (»Göttliches Geschenk«). Zuletzt erschien Osso (»Knochen«, 2015).